Buchautor
Eigentlich bin ich eher zufällig zum Autor geworden.
Irgendwann hatte ich beschlossen, dass mich das Musizieren alleine intellektuell nicht ganz ausfüllt und habe zur Ergänzung meines Konzertfachstudiums an der Wiener Musikuniversität das Fach „Musiksoziologie“ belegt. Meine Diplomarbeit mit dem Thema „Die soziale Stellung des Dirigenten im Laufe der Jahrhunderte“ wuchs sich immer mehr aus, so dass aus den erforderlichen 60 Seiten schließlich fast 300 wurden. Nachdem ich diese abgeschlossen hatte, lieh sich eine mit mir befreundete Journalistin diese zu Recherchezwecken aus, wodurch sie zufällig in die Hände des Verlegers Hubertus Czernin geriet. Der rief mich wenig später an und fragte mich, ob ich nicht ein Buch für ihn schreiben wolle. Anfangs setzte ich mich diesem Ansinnen mit zahlreichen Argumenten zur Wehr, Czernin blieb jedoch hartnäckig und widerlegte sie alle. Da ich aus Erfahrung wusste, wie schwer es für einen unbekannten Autor ist, einen Verlag zu finden, meine Mutter war Schriftstellerin gewesen, sagte ich schließlich zu.
So wurde nach fünf Jahren intensiver Recherche aus meiner Diplomarbeit mein erstes Buch „Götter im Frack, das Jahrhundert der Dirigenten“, das im Jahre 2000 in der Bibliophilen Edition erschien. Aber noch immer sah ich mich nicht als Schriftsteller. Als ich jedoch mein Buch in einem launigen Vortrag präsentierte, forderte Czernin mich auf, genau in diesem Stile ein Buch über Musikeranekdoten zu schreiben, von denen ich viele im Zusammenhang mit meinen Recherchen gesammelt hatte.
So entstanden die „Spötter im Frack“, die 2001 ebenfalls in der Bibliophilen Edition erschienen. Ein weiterer Beweggrund für dieses Buch war die Tatsache, dass die teilweise völlig skurrilen Geschichten, die in der heutigen Zeit der völligen medialen Durchdringung unmöglich wären, in Vergessenheit geraten wären, wären sie nicht dokumentiert worden. Unterdessen hatte das Schreiben einen festen Platz in meinem Tagesablauf eingenommen, so dass ich beschloss, mich zur Abrundung einer „Frack-Trilogie“ auch einmal als Krimi-Autor zu versuchen und einen kriminalistischen Opernführer zu schreiben, der 2003 unter dem Titel „Täter im Frack“ erschien. Das freie Fabulieren hatte es mir angetan, so dass auch mein nächstes Buch wieder ein Kriminalroman wurde, der sich mit den kriminellen Machenschaften im Handel mit alten Streichinstrumenten auseinander setzte: „Der Bestattungsvirtuose“, der im Jahre 2007 im Molden-Verlag erschien und einiges Aufsehen erregte, da er sich an wahre Begebenheiten anlehnte.
Unterdessen hatte ich auch durch meine Tätigkeit als Cellist im höchst international besetzten „World Orchestra for Peace“ wieder genug Anekdoten gesammelt, dass ich damit meinen nächsten Anekdotenband „Das Schwarze sind die Noten“ schreiben konnte, der 2009 in der „Bibliophilen Edition“ erschien. 2011 erschien mein nächster Krimi „Damenschneider“ im Gmeiner-Verlag, der sich mit den Auswüchsen der Schönheitsindustrie auseinander setzt, nicht ohne sie in Verbindung mit der Musikwelt zu bringen. 2013 verlegte ich den Schauplatz eines Mordes wieder in ein mir vertrautes Terrain, in die Wiener Staatsoper nämlich („Hausmaestro“, Gmeiner-Verlag), in dem ich mir den Lebenstraum eines jeden Orchestermusikers erfüllte und einen Dirigenten umbringen ließ. Für meinen nächsten Kriminalroman „Querbrater“ (2015) waren einige Recherchen ganz anderer Art nötig, führten sie mich doch in die Abgründe einer Seitensprungagentur, der ich, übrigens zum größten Amüsement meiner Frau, selbst beitrat. Der ursprüngliche Plot, den ich ersonnen hatte, wurde dort schon durch mein erstes Erlebnis in den Schatten gestellt, was wiederum beweist, dass die Realität doch die besten Geschichten schreibt.
Meine beiden nächsten Bücher, die 2016 erschienen, führten mich wieder auf entschieden ungefährlicheres Terrain, waren es doch zwei Sachbücher. Das erste davon ist eine Schilderung der Konzertorte in Wien („Hier klingt Wien“, Gmeiner-Verlag), in dem ich gleichsam die Geschichte der Musikstadt Wien aufarbeitete. Das andere betraf mein Lebensthema, und auch hierzu waren aufwändige Recherchen notwendig. Ich stellte 25 der bedeutendsten Dirigenten, unter denen ich allesamt gespielt habe, dieselben 16 Fragen, was gleichsam einem Interpretationsvergleich auf intellektueller Ebene gleichkommt („Die Weisheit der Götter“, Styria-Verlag).
Derzeit arbeite ich wieder an einem Kriminalroman, der sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf das Musikleben auseinander setzt, sowie an einem Erzählband über unglaubliche Geschichten, die sich tatsächlich zugetragen haben und völlig aus der Luft gegriffen erschienen, würde man sie erfinden (Arbeitstitel: „Der Cellohoden“).
RUPERT SCHÖTTLE
Götter im Frack, das Jahrhundert der Dirigenten
Klappentext:
Noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts waren es die Komponisten gewesen, die ein Orchester leiteten. Der Beruf des Dirigenten wurde erst nötig, als die Musikwerke so kompliziert wurden, dass die herkömmlichen „Nebenerwerbsdirigenten“ sich von ihrer Umsetzung überfordert zeigten. Der erste bekannte Fall dafür war die Oper „Tristan und Isolde“, die fünf Jahre lang unaufgeführt geblieben war, weil ihr Komponist Richard Wagner, der als einer der besten Dirigenten seiner Zeit galt, sich außerstande sah, sein eigenes Werk zu realisieren. Aus diesem Grunde erzog er seinen Jünger Hans von Bülow zum ersten hauptberuflichen Dirigenten, der diese Oper 1865 in München zur Uraufführung brachte.
Die Entwicklung, die dieser neue Beruf machte, war atemberaubend. Nach einem etwas zögerlichen Beginn – noch um die Jahrhundertwende war es nichts Außergewöhnliches, wenn auf einem Theaterzettel der Name des Dirigenten nicht vermerkt war – nahm der Taktstabvirtuose bald die Rolle ein, die vordem noch dem Komponisten vorbehalten war. Er wurde zur herrschenden Persönlichkeit der klassischen Musiklandschaft. Zwei wesentliche Faktoren trugen zu seiner plötzlichen Machtfülle bei. Die reproduktive Programmgestaltung der klassischen Konzerte, die nach dem Tod der letzten großen Romantiker einsetzte, und das Aufkommen der Tonaufzeichnung, die plötzlich unmittelbare Interpretationsvergleiche zuließ.
Heutzutage ist es zunehmend unwichtig geworden, welche Werke in den Konzerten gespielt werden, wesentlich ist, wer sie dirigiert. In zwölf Lebensbildern der bedeutendsten Dirigenten zeigt Ruprt Schöttle, selbst ein erfahrener Orchestermusiker, der mit den größten Kapellmeistern der Gegenwart zusammengearbeitet hat, die atemberaubende Entwicklung, die der Stand der Pultvirtuosen innerhalb des 20. Jahrhunderts gemacht hat. Dabei beschreibt er mit Hilfe von zahlreichen Anekdoten die Eigenschaften und Ränke, die einzelne Taktstabheroen angewandt haben, um in den Mittelpunkt des öffentlichen Bewusstseins zu gelangen.
RUPERT SCHÖTTLE
Spötter im Frack, Skurriles aus dem Orchestergraben
Klappentext:
Worin besteht eigentlich der Reiz von Anekdoten?
Liegt er vielleicht in der tröstlichen Erkenntnis, dass selbst die Größten ihres Metiers, die sich uns so gerne als unfehlbar präsentieren, manchmal irren können? Oder ist es doch eher die Neugier auf den Menschen hinter dem überragenden Künstler?
Für den ausübenden Musiker liegt der Spaß an der Anekdote in erster Linie an der damit verbundenen Schadenfreude. Dies mag – zunächst – boshaft erscheinen, wird aber verzeihlich, wenn man bedenkt, wie oft ein Künstler jeden Tag am Rande des Abgrunds wandelt. Ein Einsatz, nur einen Bruchteil einer Sekunde zu früh, eine Fingerkuppe, die ihr Ziel um wenige Millimeter verfehlt – solch kleines Maß trennt den Meister vom Stümper. Und das Schlimmste: ein einmal verfehlter Ton ist niemals mehr zurück zu nehmen. Der Klang verschwindet, doch das Bewusstsein der Dissonanz bleibt – beim Künstler wie beim Zuhörer. Eine derart spannungsgeladene Atmosphäre sehnt sich geradezu nach einem befreienden Lachen. Und sei es nur aus Schadenfreude darüber, dass es diesmal den Kollegen getroffen hat und nicht einen selbst.
RUPERT SCHÖTTLE
RUPERT SCHÖTTLE
RUPERT SCHÖTTLE
Hausmaestro, ein Wien-Krimi
Klappentext:
Aufregung in der Wiener Opernszene: Magnus Maurer, ein junger österreichischer Dirigent, der bereits als Nachfolger von Herbert von Karajan gefeiert wird, hat kurzfristig die Leitung der Premiere von Verdis „La Traviata“ übernommen. Doch kurz nach der sensationellen Meldung wird er erdrosselt in seinem Bett aufgefunden. Die Inspektoren Kajetan Vogel und Alfons Walz stehen vor eine schier unlösbaren Fall, denn die Zahl der Verdächtigen ist groß …
RUPERT SCHÖTTLE
Hier klingt Wien, Die musikalische Seite der Donaumetropole
Klappentext:
In welcher Kirche kann man sich Hemden machen lassen? Wie kommt der für das Kaiserschloss vorgesehene Marmor ins Schönberg-Centrum? Wo rockt am Sonntag ab sechs Uhr früh der DJ? Wien hat eben doch mehr zu bieten als nur trunkene Walzerseligkeit und süßliche Wienerlied-Romantik. Und das an vielen Orten. Die „Welthauptstadt der Musik“ wird nicht nur in klassischer Hinsicht ihrem Ruf gerecht und bietet jedem Musikinteressierten etwas Besonderes. Ob Sie sich für Jazz, Rock oder Musical begeistern – Sie werden begeistert sein!
RUPERT SCHÖTTLE
Querbrater, ein Wien-Krimi
Klappentext:
Die Wiener Chefinspektoren Kajetan Vogel und Alfons Walz übernehmen den ungeklärten Mord an einer Dolmetscherin, die sich kurz vor ihrem Tod mit einigen Männern aus einer Online-Seitensprungagentur getroffen hatte. Während sich der leidenschaftliche Fremdgeher Vogel mit Begeisterung den Unwägbarkeiten einer Mitgliedschaft aussetzt und dabei überraschende Erkenntnisse gewinnt, sucht Walz in der persönlichen Umgebung des Mordopfers nach dem Mann, der Brigitte Neuberger den finalen Besuch abgestattet hatte.
RUPERT SCHÖTTLE
Die Weisheit der Götter, große Dirigenten im Gespräch
Klappentext:
„Es ist die Unerschöpflichkeit des Zugangs, welche die eigentliche Größe eines Kunstwerks ausmacht, sind doch in ihm die Freuden und Leiden, die Fragen, Ängste und Hoffnungen weiter Teile der Menschheit sublimiert“, schreibt Clemens Hellsberg im Geleitwort zu diesem Buch. In diesem Sinne kommt dem Dirigenten eine wichtige Vermittlerrolle zu, da sich in der Interpretation eines Musikstücks seine persönliche Auseinandersetzung mit dem Willen des Komponisten widerspiegelt.
Der Cellist Rupert Schöttle, der als freier Mitarbeiter der Wiener Philharmoniker unter fast allen großen Maestros spielte, porträtiert in diesem Buch 25 der größten Dirigenten. Bei allen Unterschiedlichkeiten ist den Stars am Pult eines gemein: Sie müssen über eine ausgeprägte Persönlichkeit mit großer Überzeugungskraft verfügen.
Jeder Dirigent hat die gleichen 16 Fragen beantwortet – mit bemerkenswertem Resultaten und der Erkenntnis, dass die Antworten so unterschiedlich ausfallen wie die musikalischen Interpretationen. Den Gesprächen sind ausführliche biografische Skizzen vorangestellt.
RUPERT SCHÖTTLE
RUPERT SCHÖTTLE
Damenschneider, ein Wien-Krimi
Klappentext:
Ein schwerer Motorradunfall gibt der Wiener Polizei schon seit Längerem ein Rätsel auf. Erst als die Inspektoren Kajetan Vogel und Alfons Walz in einer Zeitung auf ein anonymes Leserfoto des Unglücks stoßen, kommt Bewegung in die Sache: Sie besuchen das Unfallopfer im Krankenhaus, um Näheres herauszufinden. Dabei lernen sie den serbischen Krankenpfleger Bojan Bilovic kennen, der von sich behauptet, früher Chirurg in Belgrad gewesen zu sein. Als er tags darauf tot in seiner Wohnung aufgefunden wird und das Gerücht aufkommt, Bilovic habe illegale Schönheitsoperationen durchgeführt, nimmt der Fall eine dramatische Wendung.
Das Schwarze sind die Noten, Skurriles aus dem Orchestergraben
Klappentext:
Dass zwischen den großen Geistern und uns Normalsterblichen auch im täglichen Umgang bedeutende Unterschiede herrschen, ist in zahllosen Anekdoten nachzulesen.
Ob sich solche Ausnahmebegabungen jedoch in allen Schattierungen ihres Wesens grundlegend von ihren durchschnittlichen Zeitgenossen unterscheiden, darf bezweifelt werden. Zwar sind sie in den meisten Fällen ein wenig sensibler und neurotischer als wir, was üblicherweise mit ihrer Genialität entschuldigt wird, dennoch lassen diese uns zuweilen schwer verständlichen Schwächen sie in unseren Augen menschlich, also uns ähnlicher werden, weshalb wir, quasi zum Trost, die Geschichten darüber begierig aufsaugen. Ob in der Regenbogenpresse oder in einer Biographie, überall sucht der Leser bei seinem Idol nach Anzeichen des Charakters, die den seinigen vielleicht ähneln könnten und ihn damit seinem Abgott näher bringen.
Auch aus diesem Grunde sind die Schrullen der großen Geister besser dokumentiert, wobei diese häufig als Beweis ihrer Individualität angeführt und damit nachsichtig belächelt werden. Dabei werden viele ihrer allzu menschlichen Eigenschaften lediglich im Zusammenhang mit ihrer außergewöhnlichen Begabung zur Besonderheit.
Leider jedoch scheint die Anzahl der Individualisten unter den Künstlern in der heutigen Zeit in eklatantem Maße zurückgegangen zu sein. Was wohl damit zusammenhängen dürfte, dass unser ganzes Leben immer strenger reglementiert und stärker dokumentiert wird. Eine unbedachte Äußerung oder ein misslungener Auftritt, dank des Internets und seinen zahllosen Foren weiß davon gleich die ganze Welt. Dadurch werden selbst die exzentrischsten Künstler gezähmt und unterwerfen sich zwangsläufig dem doch so langweiligen Ideal der „political correctness“.
Der Bestattungsvirtuose
Klappentext:
Die Wege von Kajetan Vogel und Alfons Walz, Bezirksinspektoren im Kommissariat Wien-Alsergrund, führen durch die schönsten Gassen Wiens, aber auch in die Welt ehrbarer Instrumentenbauer, zwielichtiger Händler und raffinierter Fälscher. Die Handlung spitzt sich zu, als Vogels Herzensdame nach einem Besuch des Badener Casinos spurlos verschwindet. Mit der besonderen Zuneigung des Zugereisten zeichnet Rupert Schöttle seine Figuren und die Stadt, in der sie sich bewegen. Mit diesen begibt sich der Leser auf eine ebenso amüsante wie aufregende, stets jedoch überaus musikalische Reise durch das Wien unserer Zeit.
Täter im Frack, Das Rätsel um Hoffmanns Erzählungen
Klappentext:
Anfangs schien es ein ganz normaler Selbstmord zu sein. Schließlich werfen sich jährlich um die vierzig Lebensmüde vor die Wiener U-Bahn. Erschien das Ganze am Anfang noch wie ein Routinefall, entwickelt sich der Fall für die Bezirksinspektoren Vogel und Walz plötzlich in eine völlig unerwartete Richtung, da sich mit einem Mal auch der Wiener Staatsoperndirektor für den Toten zu interessieren beginnt. Schließlich war er durch den plötzlichen Tod von Stefan Sallai in eine höchst prekäre Situation gebracht worden.